Technik

Zur Zeit, als die Weissenbacher Sägerei gebaut wurde (ca. 14. Jahrhundert), war die Technik, das Wasserrad als Kraftquelle zur Schnittholzproduktion einzusetzen, bereits seit rund hundert Jahren bekannt. Im Mittelalter baute man sogenannte Klopfsägen, wie sie noch vereinzelt im Schwarzwald vorkommen. Diese Sägen waren aber wenig leistungsfähig, so dass die Zimmerleute bis ins 19. Jahrhundert ihre Stämme oft mit Axt und Breitaxt vor Ort behauen haben.

Einen eigentlichen Aufschwung erlebten die Sägereien im 19. Jahrhundert, als mit dem Bau der Landstrassen der Holztransport erleichtert und gleichzeitig auch die Sägereitechnik verbessert wurde. Das hölzerne Einfachgatter wurde durch das gusseiserne Vollgatter abgelöst, aus dem alten Handwerk wurde mehr und mehr eine industrielle Produktion. Wo das Wasser der Bäche für den sprunghaft angestiegenen Energiebedarf nicht mehr reichte, lösten Dampfsägen und später Elektromotoren das Wasserrad ab. Wo ausreichend Wasser verfügbar war, ersetzten Turbinen das Wasserrad.

Bereits Vitruv, ein Architekt zur Zeit des Kaisers Augustus, hat in seiner Schrift über Architektur eine mittels Wasserrad getriebene Getreidemühle beschrieben. Die erste Zeichnung einer wassergetriebenen Säge findet sich um 1253 im Skizzenbuch von Villard de Honnecourt, einem französische Bildhauer, Architekt und Ingenieur der Hochgotik.